Kirchweyher Brandschützer blicken auf ein herausforderndes Jahr

Am Freitag, dem 12. Januar 2024, fand die diesjährige Jahreshauptversammlung der freiwilligen Feuerwehr Kirchweyhe statt. Ortsbrandmeister André Meiritz begrüßte alle anwesenden Personen im Schützenhaus in Westerweyhe.

Im Anschluss an das gemeinsame Abendessen gab der stellvertretende Ortsbrandmeister, Torben Salz, einen Überblick über die Aktivitäten und Geschehnisse des vergangenen Jahres. In 2023 wurden die Kirchweyher Brandschützer zu insgesamt 30 Einsätzen alarmiert. Neben einer Vielzahl an technischer Hilfeleistungen, wie beispielsweise Baum auf Straße, Ölspuren oder Verkehrsunfällen, galt es auch verschiedenen Brandeinsätze fachkompetent abzuarbeiten.

Besonders erwähnenswert ist hierbei auch der Brand, in einer zum Büro umgebauten Scheune, im alten Dorf in Westerweyhe. Bereits auf Anfahrt war eine große Rauchentwicklung festzustellen. Kurze Zeit später brannte der mit Photovoltaik bedeckte Dachstuhl in voller Ausdehnung. Durch den zügigen Einsatz der Brandschützer konnte das Feuer gelöscht und die benachbarten Gebäude geschützt werden.

Des Weiteren ging es Ende des Jahres für einige Kameradinnen und Kameraden mit der Kreisfeuerwehrbereitschaft zum Hochwassereinsatz nach Hodenhagen (Landkreis Heidekreis) und nach Eicklingen (Landkreis Celle). Im Schichtbetrieb waren die Einsatzkräfte über mehrere Tage für verschiedene Deichkontroll-, Deichsicherungs- und Deicherhöhungsmaßnahmen eingesetzt. Durch ihren unermüdlichen Einsatz konnte eine Überflutung verhindert und die umliegende Dorfbevölkerung geschützt werden.

Abschließend zu den Einsatzgeschehnissen des vergangenen Jahres, wies Torben Salz auch auf den kürzlichen Großbrand im Uelzener Helios Klinikum hin. In der Nacht zum 5. Januar kam es dort zu einem folgenschweren Brand, bei dem fünf Personen ums Leben kamen. Zwei Patientenzimmer sowie ein dazwischen liegender Aufenthaltsraum / Flur standen in Vollbrand. Über 140 Einsatzkräfte der Feuerwehren aus der Hansestadt und den umliegenden Gemeinden waren im Einsatz.

Bei der sofort eingeleiteten Menschenrettung wurden Personen sowohl über Drehleitern, als auch unter schwerem Atemschutz über den Treppenraum gerettet. Parallel zur Menschenrettung wurde der Brand mittels kombinierten Innen- und Außenangriff bekämpft. Insgesamt waren 25 Trupps unter schwerem Atemschutz im Innenangriff im Einsatz.

Nicht nur der kräftezehrende Hochwassereinsatz, sondern auch der Brandeinsatz im Uelzener Klinikum hat die Einsatzkräfte an ihre persönlichen Grenzen gebracht. Bis zur Erschöpfung wurde gegen das Feuer und den Rauch gekämpft, wofür sich Torben Salz, auch im Namen von Ortsbrandmeister André Meiritz, nochmal recht herzlich bei den teilnehmenden Einsatzkräften bedankte.

Nach dem Jahresbericht des stellvertretenden Ortsbrandmeisters, berichteten die Gruppenführer in Ihren Tätigkeitsberichten über die Aktivitäten innerhalb der jeweiligen Abteilung. Die Gruppenführerin der 4. Gruppe, Ulrike Berthold, ist mächtig stolz darüber, dass sich inzwischen auch ihre Tochter und ihr Schwiegersohn in der Kirchweyher Wehr engagieren. Als Tochter des ehemaligen Kreisausbildungsleiters und Kreisschirrmeisters Gerhard Behr, wurde ihr das Feuerwehr-Gen schon frühzeitig mit in die Wiege gelegt. Auch das 89-jährige Familienoberhaupt ist sichtlich stolz über das generationsübergreifende Engagement seiner Familie. Von seinen Töchtern über die Schwiegersöhne, bis hin zu den Enkel- und Urenkelkindern, teilen alle dieselbe Leidenschaft für die Feuerwehr.

Kinderfeuerwehrwartin Laura Meiritz berichtete über die Aktivitäten der Kinderfeuerwehr. Unter anderem wurde der 1. Platz beim Stadtwettbewerb erzielt. Außerdem wurden die Kinder Lagersieger beim diesjährigen Stadtzeltlager in Uelzen. In 2024 steht ein ganz besonderes Jubiläum an, denn die erste Kinderfeuerwehr des Landkreises Uelzen feiert ihr 15-jähriges Bestehen.

Auch der Vorsitzende des Fördervereins, Carsten Uwe Schulz, freut sich über die gute und aktive Nachwuchsarbeit und berichtet über die verschiedenen Neuanschaffungen durch den Förderverein. Er bedankt sich für die hohe Spendenbereitschaft und die Unterstützung bei der Durchführung des Weinfests. Darüber hinaus lobte er das gute Zusammenspiel innerhalb der Wehrführung.

Bürgermeister Jürgen Markwardt bedankte sich für die Einladung und betonte, dass die Feuerwehr die Lage beim Einsatz im Klinikum glänzend in den Griff bekommen hat. Er sei selten in Superlativen unterwegs, habe sich jedoch die Einsatzberichte und Ablaufpläne angesehen und findet, dass der Ablauf und die Hochstufung des Einsatzes akkurat abgelaufen sei. Er ziehe den Hut vor den Einsatzkräften und sei als oberster Brandherr der Hansestadt Uelzen extrem zufrieden mit der Abarbeitung des Einsatzes. Er ist sich sicher, dass eine Vielzahl an Menschen durch den gekonnten Eingriff der Einsatzkräfte gerettet werden konnten.

Auch Pastor Ulrich Hillmer, der unter anderem als Klinik-Seelsorger am Helios Klinikum tätig ist, bestätigt dies in seinem Grußwort. In Gesprächen mit den Mitarbeitenden des Klinikums wurde ihm mitgeteilt, dass die anrückenden Einsatzkräfte den Angestellten das Gefühl von Sicherheit geben konnten. Er bedankte sich für den wertvollen Einsatz und das ehrenamtliche Engagement und betonte erneut dessen Wichtigkeit.

Ortsbürgermeister Karl-Heinz Günther überbrachte die besten Grüße des Ortsrates und bedankte sich ebenfalls für das Engagement der Brandschützer. Er bezeichnete die Arbeit der freiwilligen Feuerwehr als unverzichtbar für unsere Gesellschaft und bewundere den Mut der Einsatzkräfte.

Im Anschluss an die Grußworte, wurden der Versammlung die neuen Mitglieder vorgestellt. Lene Sophie Tribian ist aus der Jugendfeuerwehr in die aktive Einsatzabteilung übergetreten. Außerdem wechselten Ann-Kathrin Kehe und Simon Märtens aus der Schwerpunktfeuerwehr Uelzen in die Ortsfeuerwehr nach Kirchweyhe.

Anschließend stand der Punkt Beförderungen und Ehrungen auf der Tagesordnung. Christoph Runge wurde von Ortsbrandmeister Meiritz zum Oberfeuerwehrmann befördert. Außerdem wurde er zum stellvertretenden Jugendfeuerwehrwart ernannt. Manuel Wolff wurde vom stellvertretenden Stadtbrandmeister, Reiner Seidel, zum Löschmeister, Laura Meiritz und Lisa Moritz zu Oberlöschmeisterinnen und Robert Dömland zum Hauptlöschmeister befördert.

In Abwesenheit wurde dem ehemaligen Gruppenführer und langjährigen Vorsitzenden des Fördervereins, Oberlöschmeister Horst Müller, das Abzeichen für 60-jährige Mitgliedschaft in der freiwilligen Feuerwehr verliehen. Außerdem wurde der Löschmeister Carsten Koch mit dem Feuerwehrehrenzeichen für 40-jährige Verdienste ausgezeichnet. Der Erste Hauptbrandmeister Dietmar Krause durfte sich außerdem über eine korrigierte Urkunde freuen. Er wurde bereits im vergangenen Jahr mit dem Ehrenzeichen für 40-jährige Verdienste ausgezeichnet.

Zum Jahresende besteht die freiwillige Feuerwehr Kirchweyhe aus insgesamt 201 Mitgliedern, die sich in 108 fördernde, 37 Personen der aktiven Einsatzabteilung, 21 Jugendliche in der Jugendfeuerwehr, 24 Kinder in der Kinderfeuerwehr und elf Kameraden in der Altersabteilung unterteilen.

Max Schulz